Die Bedeutung der Fußmuskulatur

Heute schreibe ich über ein Thema, welches die Bedeutung eines im ersten Moment vielleicht unbeachteten Körperteils offenbart: UNSERE FÜßE.

 

Wir bewegen uns die meiste Zeit unseres Lebens auf unseren Füßen und sehen es im Regelfall als selbstverständlich, dass alles auf den ersten Blick betrachtet in Ordnung ist. Doch dann treten im 30. oder 40. Lebensjahr langsam die ersten Knie- und undefinierbare Hüftprobleme auf, es stellen sich langsam leichte Rückenschmerzen ein und alles wird so lange ignoriert bis die Schmerzen nicht mehr zu ertragen sind.

Es folgen oftmals gezielte Therapien am Knie, der Hüfte oder am Rücken, wo nach einer physiologischen Ursache/Verletzung geforscht und wild drauf los behandelt wird (siehe Hyaluronsäurebehandlungen, schmerzlindernde Spritzen im Wirbelsäulenbereich o.ä.).

Doch ist es schlauer, wie so oft in der heutigen Zeit eine schnelle und teure Symptombehandlung durch zu führen, bei welcher der Arzt oder Therapeut nicht zu viel Zeit für seinen Patienten aufwenden muss oder wäre es nicht besser, etwas ganzheitlicher und u.U. zeitaufwändiger nach der wirklichen Ursache zu suchen?

Und diese kann in unserem Fall oftmals in der verkümmerten und geschwächten Fußmuskulatur oder lange zurückliegenden, schlecht austherapierten Fußverletzungen liegen.

Unsere Füße tragen uns das gesamte Leben und wir maltretieren sie mit futuristischen, doppel-gefederten Laufschuhen, hartsoligen Business-Schuhen, High Heels und anderen Modellen. Über viele Jahre gerechnet verlernt unsere Fußmuskulatur dadurch selbst „stark zu sein“ und sich auf unterschiedliche Untergründe ein stellen zu können. Die Muskeln verkümmern und die Sensorikzellen am Sprunggelenk, welche für ein gesundes Gleichgewicht und eine korrekte Statik der unteren Extremitäten zuständig sind, verschwinden. Unsere Schuhe nehmen also unserer Fußmuskulatur die Arbeit ab. Genau das ist oftmals die Ursache für Folgeschäden oder Schmerzen in Knie, Hüfte oder Rücken. Wir schwächen die Basis unseres kompletten Systems, wie wenn man die Wurzeln einer Pflanze verfaulen lassen würde. Und hier bringt es dann schließlich auch nichts die Braunfärbung der Blätter zu behandeln, oder?!

Die Lösung liegt also auf der Hand. Die Fußmuskulatur benötigt so viele Reize wie nur möglich. Das heißt, so häufig auf wechselnden Untergründen barfuß laufen wie es nur geht! Auch Gleichgewichtsübungen ohne Schuhe auf unterschiedlichen Untergründen wirken Wunder. Als Ergänzung – zum Beispiel mit Hilfe eines Tennisballs – regelmäßig die Fußsohle „walzen“, was wie eine Massage wirkt und Verspannungen/Entzündungspole in der Fußmuskulatur abbauen kann.

Und falls das im Alltag nur schwer umzusetzen ist, dann unbedingt das Schuhmodell häufig wechseln, um dem Fußbett unterschiedliche Anreize zu geben. Das selbe gilt auch unvermeidbar für Sport-u. Laufschuhe. Man kann dem Fuß nichts schlimmeres antun, als immer im selben Sportschuh laufen zu gehen. Also lieber etwas mehr Geld in 2-3 unterschiedliche Sportschuhmodelle investieren, anstatt sich einige Jahre später mit Knorpelschäden im Knie quälen zu müssen. Eine weitere Alternative bieten mittlerweile die sogenannten „barefoot-Schuhe“, welche ein Barfußlaufen mit verstärkter Sohle  simulieren. Das Fußgewölbe benötigt jedoch gerade am Anfang eine ausreichende Zeit, sich an den neuen Reiz an zu passen, denn durch falsche Dosierung bzw. eine Überlastung können auch gravierende Folgeschäden verursacht werden. Darüber schreibe ich in Kürze ausführlicher.

 

Fazit: dem Fuß so viel Freiheit wie möglich geben, barfuß laufen bzw. im Notfall das Schuhmodell häufig wechseln und immer einen Tennisball unter dem Schreibtisch parat haben. Denn der Fuß ist unsere Basis – wenn hier etwas nicht mehr stimmt, entstehen schmerzhafte Folgeschäden im restlichen Muskel-/Gelenksystem unseres Körpers.

 

 

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