Der Trend „barefoot-Schuh“

Wie bereits in meinem vorangegangenen Blog-Artikel über die Bedeutung unserer Fußmuskulatur angesprochen, gehe ich heute etwas genauer auf den aktuellen Trend der Barfuß-Schuhe oder auch „five-fingers“ ein und versuche kompakt über deren Möglichkeiten, Vorteile und Nachteile zu berichten.

 

Grundsätzlich sind Barfuß-Schuhe eine sehr gute Sache, da sie es uns ermöglichen, auch auf scharfkantigen, glatten oder unangenehmen Untergründen wie barfuß zu laufen und somit unsere Fußmuskulatur zu trainieren. Aber sie bergen auch Risiken und Gefahren für unsere Gesundheit.

Die entsprechenden Schuhe in allen Varianten, Farben und Profilstärken gibt es nun seit etwa 1-2 Jahren verstärkt auf dem deutschen Markt. Dabei kann man für Premiummodelle bis zu 150,00€ ausgeben aber auch Discounter ziehen mittlerweile mit Modellen für um die 30,00€ nach.

Unabhängig von der Qualität der jeweiligen Modelle beobachte ich immer wieder, dass sich unerfahrene Freizeitsportler Barfuß-Schuhe zulegen und bereits nach kurzer Zeit über Schmerzen des Sprunggelenks, der Achillessehne oder der Wade klagen.

Was muss man also beachten und wo liegen die Vor-bzw. Nachteile solcher Schuhe?

Hier ein kleiner Überblick.

Vorteile:

– Fußmuskulatur wird trainiert und gestärkt

– Sensorikzellen im Fuß für Gleichgewicht werden geschult (Gleichgewicht wird verbessert)

– ursprüngliche Länge der Achillessehne und Wadenmuskulatur wird wieder hergestellt

 

Nachteile:

– durch eine zu kurze Eingewöhnungsphase treten Überlastungen auf

– bei untrainierten Sporteinsteigern (aber auch bei trainierten Amateursportlern) kann es durch die hohe Belastung bzw. schnelle Ermüdung der Fußmuskulatur zu Muskelrissen, Achillessehnenanrissen, Knieschmerzen und anderen Verletzungen kommen

– bei schlechter Lauftechnik und zu schwacher Fußmuskulatur wird das Fußgewölbe überlastet – Schmerzen im Fuß und den umliegenden Sehnen-/Bandstrukturen entstehen. Im schlimmsten Fall treten Ermüdungsbrüche auf.

 

FAZIT: In jedem Fall muss nach dem Kauf eines Barfuß-Schuhs langsam mit einer Eingewöhnungsphase begonnen werden. Das bedeutet, die Schuhe sollten in den ersten Trainingseinheiten auf einem weichen Untergrund nicht länger als 10-15 Minuten getragen werden, um dem Fußgewölbe, der Achillessehne und der Wadenmuskulatur die Möglichkeit zu geben, sich langsam an den neuen Belastungsreiz an zu passen. Wenn die ersten Wochen schmerzfrei ablaufen, kann die Trainingszeit mit den neuen Schuhe verlängert werden.

Sowohl für Sportneulinge als auch für Amateursportler gilt grundsätzlich: immer an erster Stelle eine korrekte Lauftechnik erlernen, bevor man seinen Füßen einen Barfuß-Schuh zumutet – danach kann ein five-finger shoe eine tolles und effektives Trainingsgerät sein.

 

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